Hauptbereich
WIRKSAM: Elisabeth von Brandenburg – eine Hohenzollerin im Nürtinger Schloss 25. Mai – 21. September 2025
Mit der Heirat mit dem Grafen Eberhard VI. war Elisabeth von Brandenburg Gräfin von Württemberg. Die kinderlose Ehe stand im Schatten ihres Ehemanns, der sich lieber den Sinnesfreuden als den Regierungspflichten hingab und seine Ehefrau so schlecht behandelte, dass sie lange Zeit getrennt von ihm lebte. Nachdem dieser nach kurzer Regentschaft als Herzog von der Landeselite abgesetzt worden und nach Ulm geflohen war, blieb Elisabeth in Württemberg. Sie bezog 1499 ihren Witwensitz, das Schloss in Nürtingen. Für sie bedeutete das der Beginn eines selbstbestimmten Lebens: Sie führt einen eigenen Hof, sorgt für ihre Nichten und Neffen und kümmert sich um deren Ausbildung und Zukunft. Damit agiert sie politisch: Sie handelt eine gute Heiratspartie für ihre gleichnamige Ziehtochter Elisabeth aus, nämlich Ernst von Baden, und setzt die badischen Nachkommen, männliche wie weibliche, als Erb*innen ein und führt in ihrem Testament auch das engste Umfeld, die Kammerjungfrauen und -diener, als Erben auf.
Die Ausstellung taucht ein in eine turbulente Zeit in der Württembergischen Geschichte kurz nach der Landesteilung, in die Zeit, in der in Nürtingen an der Stadtkirche gebaut wird und das repräsentative Witwenschloss noch auf dem Schloßberg thronte. Sie erkundet die Rolle Elisabeths von Brandenburg im politischen und familiären Gefüge zwischen den Württembergern und den hohenzollerischen Brandenburg-Ansbachern und porträtiert sie als bescheidene, kluge und gebildete Frau, die ihren in Nürtingen gewonnenen Freiraum zum Wohl ihrer Familie nutzen weiß.
Ausstellungsprojekt WIRKSAM zusammen mit der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, der Cadolzburg/Bayerische Schlösserverwaltung, der Evangel.-Lutherische Kirchengemeinde der ehem. Zisterzienserkirche Heilsbronn, dem Museum Bayerisches Vogtland Hof, der Burg Trausnitz Landshut/Bayerische Schlösserverwaltung, der Albrechtsburg Meißen/Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH und dem Schloss Neuburg/Bayerische Schlösserverwaltung.